Für alle statt für wenige

Es ist Zeit für die soziale Wende!

Von cyrillemeier, 26. April 2021

Gerade in diesem Jahr ist es für Arbeitnehmendenorganisationen besonders wichtig, sich für mehr Rechte und Gerechtigkeit einzusetzen.

Schweizweit (leider nicht in Wohlen) werden dieses Jahr am 1. Mai unter dem Motto «Zeit für die soziale Wende» Demos, Umzüge, Kundgebungen und Online-Veranstaltungen durchgeführt. Es ist für die gewerkschaftliche Bewegung zentral, an diesem 1. Mai auf der Strasse präsent zu sein – mit der nötigen Vorsicht und unter Einhaltung der Schutzkonzepte. Berufstätige mit tiefen Einkommen trifft die Pandemie bisher am härtesten. Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit haben zu schmerzhaften Einkommenseinbussen geführt. Auf der anderen Seite haben Top-​Verdienenden hingegen mehr Vermögen bilden können. Sie geben weniger aus – bei ungefähr gleichbleibendem Einkommen. Gemäss Schätzungen des SGB haben die untersten Einkommensklassen bis CHF 4000 brutto rund CHF 300 pro Monat weniger Einkommen. Bei den oberen Klassen ab CHF 10’000 sind es 300 bis 400 im Monat mehr plus bessere Arbeitsbedingungen und mehr Schutz. Dabei wurde in dieser Krise eigentlich klar, wer die Schweiz am Laufen hält: Nicht die Anzugträger in den Chefetagen, sondern die unterbezahlte Pflegekraft,  die Verkäuferin, der Postbote, die Reinigungskraft, der Kleinkinderzieher, die Logistikerin und viele andere Berufsleute, die wenig Ansehen, schlechte Löhne und Arbeitsbedingungen haben. Und was diese Krise klar macht ist zudem, wie wichtig soziale Sicherungssysteme sind und was der Service Public leistet. Diesen gilt es auszubauen und nicht wie in den letzten Jahren immer weiter auszuhöhlen. Der diesjährige 1. Mai ist geprägt von Hoffnung, nämlich, dass die soziale Wende möglich ist.